Theatergruppe des SV Schluchsee knüpft mit bewährtem Regisseur und vielen neuen Spielern an alte Erfolge an.

2019 Theatergruppe BZ

SCHLUCHSEE. Auch wenn Weihnachten vorbei ist, gab es beim Theaterabend des SV Schluchsee am Samstag nachträglich "A schöne Bescherung". Bestens aufgelegte Darsteller, Wortwitz und die pfiffige Inszenierung von Manfred Schuppiser bescherten den Besuchern im voll besetzten Kurhaus einen überaus amüsanten Abend.


Zu seiner 79. Kulturveranstaltung hatte der SV Schluchsee zu Jahresbeginn eingeladen. Nach einigen Jahren Pause war wieder der Wunsch nach einem Theaterabend geäußert worden und mit Manfred Schuppiser hatte man den Wunschregisseur gefunden. Acht Laiendarsteller barchten das Theaterstück "A schöne Bescherung" von Monika Hirschle auf die Bühne im mit rund 400 Besuchern bis auf den letzten Platz besetzten Kurhaus.

Getragene, feierliche Orgelmusik erfüllt den Raum, das Lied "O du fröhliche" erklingt. Alles andere als feierlich geht es indes am 24. Dezember bei Familie Eisele zu. Die Stimmung ist frostig und das liegt nicht nur daran, dass Mutter Irmgard (Nicole Booz) festgestellt hat, dass die Heizung "Verreckerli" spielt, der Kühlschrank defekt und die Gans verdorben ist. "Innereien raus, Füllung rein" – der Vorschlag von Vater Reinhold (Björn Wölfle) überzeugt nicht wirklich. Und den Weihnachtbaum muss Reinhold noch besorgen, denn: "Am 24. sind die Bäume billiger". Das Exemplar, dass er mit nach Hause bringt, ist allerdings nicht gerade ein Traum – viel zu groß, ansonsten aber ziemlich mickerig. Das Aufstellen des Baumes ist mit diversen Schwierigkeiten verbunden und da sind die nassforschen Kommentare von Sohn Klaus-Dieter (Cedric Meyer), das ständige Auftauchen von Nachbarin Frau Mäuschele (Sandra Adam) und die Anrufe von Oma Klothilde (genial dargestellt von Peter Schleuniger) aus dem Altersheim, die dann auch noch unerwartet vor der Tür steht, keine Hilfe.

Einziger Lichtblick ist der italienische Klempner Luigi (Heiko Hilpert), der nicht nicht nur die Heizung repariert, sondern auch Irmgard und Tochter Angelika (Anne-Cathrin Staub), die sich mit Eheproblemen zu den Eltern geflüchtet hat, mit italienischem Charme umgarnt. Angelika versöhnt sich später wieder mit Ehemann Eberhard (Peter Dilger), schließlich ist Weihnachten das Fest der Liebe.


Nach vielen Irrungen und Wirrungen lässt sich die Familie schließlich zum Weihnachtsessen nieder. Allerdings gibt es statt Gänsebraten nun Fleischfondue, wobei die Oma so gar nicht verstehen kann, dass das "Gulasch" nicht gebraten auf den Tisch kommt. Die von Klothilde sehnsüchtig erwartete Bescherung endet auch nicht in weihnachtlichem Frieden, denn die Geschenke – "SOS" (Schlips, Oberhemd, Socken) und praktische Dinge wie Bratpfanne und Toaster – rufen keine Begeisterung hervor. Und das Parfum "Lavendel uralt" entspricht, wie Klaus-Dieter feststellt, zwar dem Alter der Oma, aber so gar nicht deren Geschmack. Wütend verlassen die Familienmitglieder den Raum, nur die Oma bleibt zurück, traurig, dass nun nicht mehr gesungen wird. Da aber tritt erneut Luigi als rettender Engel auf den Plan, er bringt nicht nur einen Ersatzkühlschrank mit, sondern stimmt mit Klothilde "Stille Nacht" an.

Nach und nach kommen die Familienmitglieder hinzu und der Weihnachtsabend endet doch noch in besinnlicher Stimmung ganz harmonisch.

So gar nicht besinnlich war der donnernde Applaus, mit dem sich die Zuschauer bei Darstellern, Regisseur und Akteuren hinter der Bühne für den rundum gelungen und amüsanten Theaterabend bedankten. Kaum zu glauben dass fast alle Darsteller zum ersten Mal auf einer Bühne gestanden hatten, sie überzeugten durchweg mit sehr guten Leistungen. Und der Wortwitz des Stückes und die pfiffige, immer wieder mit überraschenden Details aufwartende Inszenierung von Manfred Schuppiser trugen zum Vergnügen bei.

Im Anschluss das Theaterstück gab es bei der Tombola Preise zu gewinnen und "Linus und die Schwarzwälder Luusbuebe" sorgten für Unterhaltung.