Die Schiedsrichter-Vereinigung Schwarzwald schlägt jetzt Alarm. Es fehlt an Unparteiischen. „Hier muss schnellstens ein Umdenken in den Vereinen erfolgen. Wir werden schon im Frühjahr die Situation haben, dass Spiele der Kreisliga B, aber auch Jugendspiele der jüngeren Jahrgänge, nicht mehr besetzt werden“, sagt Bezirksschiedsrichter-Obmann Guido Seelig (Bonndorf).
Über 90 Aktivspiele und etwa 70 Begegnungen der Junioren haben die beiden Schiedsrichter-Einteiler Ralf Richter (Villingen-Schwenningen) und Markus Bienek (Höchenschwand) allwöchentlich einzuteilen. 148 aktive Schiedsrichter für 160 Partien. Zu wenig, da nicht alle Unparteiischen an jedem Wochenende zur Verfügung stehen.
Zu den privaten Verpflichtungen kommt auch noch der Frust, der so manchen Schiedsrichter nach einem Fußballspiel packt. Übelste Beschimpfungen und ein nicht immer respektvoller Umgang der Spieler mit dem Referee sind Argumente, warum es so manch einer vorzieht, auf eine Schiedsrichtertätigkeit zu verzichten oder sie vorzeitig zu beenden. „Fast jeden Monat verlässt uns ein Schiedsrichter aus den verschiedensten Gründen“, weiß auch Michael Fischer, Gruppenobmann der Schiedsrichter-Gruppe Neustadt, um die Sorgen des Schiedsrichter-Bezirksausschusses. „Somit müssen einige Kollegen in der Woche zwei bis drei Spiele leiten. Dies ist keine Dauerlösung“, warnt Seelig.
Nun droht dem Fußball-Bezirk Schwarzwald der Schiedsrichter-Gau. Es sei denn, der Neulingslehrgang im Vereinsheim des FV Donaueschingen vom 22. Januar bis 6. Februar 2010 (6 Schulungstage) bringt den erhofften Erfolg. „Die Vereine werden angeschrieben. Wir benötigen 40 bis 50 Neulinge, um den Bedarf in naher Zukunft zu decken“, setzt Guido Seelig darauf, dass der Appell bei den Vereinen auf offene Ohren stößt.
Kontakt: Guido Seelig,
(Süedkurier, 27.11.2009, J.H.)