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1948 Der Wiederaufbau

Neues Leben erwachte aus Ruinen! Ratschreiber Hermann Schlachter erlässt einen Aufruf an die Jugend und die noch übrig gebliebenen alten Sportler zu einer Besprechung zwecks Gründung eines Vereins zur Förderung des Sports. Diese Besprechung fand im Frühjahr 1948 im Gasthaus Schwörer statt. Man beschloss die sofortige Aufnahme des Fußballtrainings. Zuerst wurde auf dem Bahnhofsvorplatz trainiert bis man nach kurzer Zeit, nicht gerade freundlich, fortgeschickt wurde. Dann musste der Parkplatz am Strandbad herhalten, doch auch das tat nicht lange gut. Jetzt gab es nur noch eine Rettung – Faulenfürst. Inzwischen waren ein paar „Fulefürschter“ zu uns gestoßen und die setzten es durch, dass wir einen Teil des Waidbergs als Trainingsstätte benutzen durften. Bald war man dann auch soweit, dass man eine einigermaßen recht und schlecht kickende Elf auf die Beine stellen konnte. Herbert Hug (Cafe am See), vereinbarte mit Hinterzarten ein Wettspiel im Sommer 1948 in Hinterzarten. Folgende Spieler bildeten die erste Mannschaft des zur Widergründung bei der Millitärregierung eingereichten Vereins:

Herbert Hug – Schlageter August – Krug Heinz – Ruppenstein Egon – Bolthoff Karl-Heinz – Prammer Heinz – Bartsch Paul – Siegel Julius – Musolf Hans – May Fritz – Kromer Hubert. Ergebnis 1:5

Bereits 14 Tage später startete das Rückspiel ebenfalls in Hinterzarten. Die Mannschaften wurden ein wenig verändert. In die Verteidigung kamen die Brüder Rudolf und Erwin Isele und die Läuferreihen wurden Egon und Horst Ruppenstein ausgetauscht, sowie Heinz Prammer und Hermann Schlachter. Ergebnis 2:3. Der Anfang war gemacht! Nun aber lehnte die Millitärregierung den ersten Antrag auf Vereinsgründung ab, weil nicht alle Formalitäten erfüllt waren. Und kein Verein unter dem alten Namen widergegründet werden durfte. Es musste also ein neuer Name (nicht SCS, Sport-Club-Schluchsee) wie vorgesehen, eingereicht werden. Außerdem wurden 3 Bürgen verlangt, die nicht der NSDAP angehört haben durften. Es stellten sich damals zur Verfügung: Faller Karl jr., Schuppiser Karl, und Dr. Werner Siegel, von denen letzter auch die Übersetzung der diversen Schriftsätze übernommen hatte. Diese drei mussten den einwandfreien und unpolitischen Sportbetrieb garantieren. Und dann hat es hingehauen. Die Gründungsversammlung wurde auf den 11. September 1948 festgelegt. Ein Flugblatt unterzeichnet von Hermann Schlachter und Julius Siegel flatterte in alle Häuser und forderte alle zur Gründungsversammlung im Schwörersaal. Der Erfolg war groß, über 200 Personen waren anwesend. Nach einer zündenden Ansprache von Hermann Schlachter haben sich 87 Aktive und 76 passive Mitglieder in die Listen eingetragen.

Die sofort durchgeführten Vorstandswahlen ergaben folgendes Resultat: 1. Vorstand: Hermann Schlachter, 2. Vorstand: Die. Heinz Wiegmann, Kassenwart: Anton Vogelbacher, Schriftwart: Franz Killig, Sportwarte: Julius Siegel, Skilauf: Fritz Mahler. Als Beiräte wurden die Hochwürden Pfarrer Joseph Hoff, Hermann Härtenstein und Julius Siegel gewählt. Dann ließ „Paule“ die Bombe platzen. Schwörer Paul erklärte sich bereit, seinen Acker auf der Wacht als Fußballplatz bis auf weiteres unentgeltlich zur Verfügung zu stellen. Den Beifall kann sich jeder, auch der, der nicht dabei war, vorstellen. Dadurch war der Weg zu Heimspielen frei!

In den folgenden Wochen kam ein toller Spielbetrieb auf. Nicht weniger als fünf Mannschaften (1. und 2. Jugend, Schüler und eine AH) trainierten. Das erste Wettspiel kam schon am 25. September 1948 zur Austragung und das natürlich gegen die alten Freunde aus Hinterzarten. Es gelang der ersten Mannschaft ein 2:1 und der Zweiten gegen die Jugend von Hinterzarten mit 3:0 zu gewinnen. Nun folgten Freundschaftsspiele bis zum ersten größeren Schneefall. Dann trat die Skiabteilung ins Rampenlicht. Beider Skiabteilung trat bald ein Dreigestirn in den Vordergrund. Leopold Jehle, Freddy Kiefer und Hubert Vogelbacher. Diese drei konnten schöne Erfolge für den SVS erzielen. Auch kulturell trat der SVS jetzt auf. Der Dreikönigstag wurde vom SVS, alter Tradition gemäß, als Theater- und Familienabend bis in die heutige Zeit festgehalten. Die erste Mannschaft 1949/50 und der folgenden Jahre setzte sich wie folgt zusammen:

Hug Herbert – Morath Hermann, Schwörer Paul – Bayer Franz, Isele Erwin, Schlachter Hermann – Bartsch Paul . Kiefer Freddy, Musolf Hans, Isele Rudolf, Kromer Hubert.

Das große Problem aber blieb ein richtiger Sportplatz. Die Vorstandschaft war sich bald darüber im Klaren, dass hierfür nur das Gelände des ehemaligen KK-Schießstandes in Frage käme. Da dem Projekt ziemlich viel Wald geopfert werden musste stand man von Seiten der Gemeinde dem Vorhaben nicht gerade wohlwollend gegenüber. Eines Tages sprach der Bürgermeister Sepp (Josef Schlachter) die weisen Worte: „in Gott´s Name, deno hauet Ihn halt ab“ (den Wald). Hierbei erwerben sich zwei Jugendfußballer besondere Verdienste. Eberhard Eckerle und Kurt Stolz stellten ihre gesamte Freizeit in den Dienst des SVS. Der halbe Wald war ab, da kam der ehemalige Forstmeister und fragte einen Holzer: „Was machen sie hier?“ „Siehst je, mir haue de Wald ab.“ – „Wer hat das erlaubt?“ – De Burgermeister, des isch doch Gmeindswald“ – „Ja, aber das Forstamt muss das noch genehmigen.“ – „Des hän mir nit gwißt, und jetzt haue mir de Rest au no ab.“ – „Gut, ich drücke die Augen zu, aber sorgt dafür, dass keine Käfer in den Bestand kommen.“ Sprach´s und ging geruhsamen Schrittes davon. Nach Fertigstellung des neuen Sportplatzes wurde die Platzweihe auf den 29. Juni 1950 (Peter und Paul, damals noch Feiertag), festgesetzt. Mit 8 Mannschaften wurde ein Turnier veranstaltet und bei herrlichem Sommerwetter wurde das Ganze zu einem richtigen Volksfest. Von nun an fanden die Verbands- und Freundschaftsspiele nach Plan statt. Die erste Mannschaft wurde der B-Klasse Hochschwarzwald zugeteilt die damalige Stamm-Mannschaft spielte meist in folgender Aufstellung; Jehle Leopold – Tresp Paul, Vogelbacher Hubert, - Otto Alfred, Spielwak Horst, Steinhauer Karl – Hogg Ernst, Otto Volker, Kiefer Freddy, Kaiser Hubert, Rodebusch Max.

 

1958

Wachablösung: Die Ära „Nolde“ (Arnold Keller) begann: Selbst aktiv packte er mit Schwung die müden Männer an. Der SVS im Spieljahr 1957/58 drei Mannschaften, die an den Meisterschaftsspielen teilnahmen. Im Spieljahr 1958/59 hatte man nach langer Pause wieder eine AH-Mannschaft auf die Beine gestellt. In diesem Jahr stiftete die Belegschaft des Badischen Forstamtes Schluchsee einen Wanderpokal, der dann jährlich ausgetragen wurde. Dieser Wanderpokal konnte dann im Jahre 1969 endgültig vom SV Schluchsee in Besitz genommen werden und wurde durch einen neuen Wanderpokal ersetzt.

 

1959

Unser Vorstand Arnold Keller begann mit dem Bau eines Clubheimes am Waldsportplatz. Die Finanzierung erfolgte mit Toto-Lotto-Zuschüssen, mit Beihilfen der Gemeinde und nicht zuletzt durch Eigenarbeit der aktiven Spieler, der Freunde und Gönner des Vereins.

 

1960

wurde das Clubheim nach vielen arbeitstechnischen Stunden fertig gestellt. In diesem Jahr wurde auch die Schwimmabteilung wieder neu ins Leben gerufen, die zum sommerlichen Ausgleichssport, vor allem der Skiläufer, dienen sollte. Bereits damals trug man sich mit dem Gedanken, eine Eislaufbahn zu errichten, die später dann auch gebaut wurde. Durch eine Neueinteilung des Bezirks Schwarzwald musste die erste Mannschaft in die C-Klasse zwangsweise absteigen.

 

1965:

konnte der SV-Schluchsee auf eine 40jährige Tätigkeit zurückblicken. Beim Festbankett im Gasthaus Schwörer wurden folgende Gründungsmitglieder zu Ehrenmitglieder ernannt und mit der goldenen Ehrennadel mit Urkunde ausgezeichnet: Karl Behringer, Wilhelm Dilger, Hermann Härtenstein, Paul Albiez, Arthur Kaiser, Fritz Schlachter und Josef Schlachter. Anlässlich des Jubiläums wurde eine neue Fahne geweiht, die als Symbol ein paar Ski und einen Fußball zeigt.

 

1963

Vorstand A. Keller setzte sich früh die notwendige Beleuchtung des Sportplatzes ein und stiftete selbst den ersten Tiefstrahler. Bereits im Herbst 1963 konnte man am späten Abend trainieren. Es war dem Verein gelungen, in gemeinsamer Arbeit drei Tiefstrahler aufzustellen. Zur selben Zeit wurde von den Spielern die Wasserleitung (200m Länge!!!) im freiwilligen Arbeitsdienst erbaut.

1965 wurde Albert Dilger zum Ersten Vorsitzenden gewählt, nachdem A. Keller eine Wiederwahl ablehnte. Nach Abschluss des Spieljahres 1964/65 schaffte die 1. Mannschaft nach dem zwischenzeitlichen Abstieg,  den Wiederaufstieg in die B-Klasse Hochschwarzwald. Nach fast zehnjähriger Unterbrechung nahm eine 2. Mannschaft den Verbandsspielbetrieb wieder auf.

Die Schüler wurden Schwarzwaldmeister. Den größten Erfolg in der Geschichte errang die Schülermannschaft. Jugendleiter Hans Musolf und den Trainern Freddy Kiefer und Werner Eckert war es gelungen, eine kampfstarke Mannschaft auszubilden. Nachdem die Mannschaft Meister der Staffel V, Neustadt/Schwarzwald, geworden war, trat sie zu den Ausscheidungsspielen zur Schwarzwaldmeisterschaft an. Nach einem 4:0 Sieg im Haslachstadion  in Löffingen üb er die Schüler vom SV Donaueschingen, stand die Mannschaft überraschend im Endspiel. AM 21. Juli 1965 standen sich die Schüler dies FC 08 Villingen und die Schüler des SVS, wiederum in Löffingen, gegenüber. In einem schönen, kampfbetonten aber fairen Spiel siegten die Schüler des SVS mit 3:1 Toren und wurden Schwarzwaldmeister der C-Jugend. In dieser Meistermannschaft spielten die Buben: Bender Bernd, Schwörer Peter, Finkbeiner Peter, Schweizer Michael, Boll Rudi, Boll Klaus, Lawo Dietmar, Klaiber Hubert, Bunse Heiner, Dilger Hansjörg, Wochner Kurt, Bräuer Peter, Keller Friedbert, Armani Helmut und Kiefer Rudi.

Im Herbst 1965 wurde die Abteilung Skilauf aufgegeben, nachdem sich der Ski-Club wieder neue formiert hatte.

 

1966/69

Durch den Beitritt von etwa 18 aktiven aus Fischbach und Blasiwald wurden die Mannschaften wesentlich verstärkt und verjüngt. Als Trainer konnte Gerhard Wehrle (genannt „Schnattle") vom FC Neustadt gewonnen werden.

Die a-Jugend wurde Meister der Staffel V und zog nach Ausscheidungsspielen gegen SV Unterkirnach, Döggingen und Rot-Weiß Donaueschingen ins Endspiel gegen Weilersbach ein, das erst nach Elfmeterschießen verloren gegen werden musste. Der Mannschaft gehörten folgende Spieler an:

Schwörer Peter, Fehrenbach Günther, Finkbeiner Peter, Boll Rudi, Klaiber Hubert, Lawo Dietmar, - Wolff Nikolaus, Kunkei Dieter, Bräuer Peter, Dilger Hansjörg, Benitz Horst, Regittnig Christian, Puchinger Rudi, Boll Klaus.

 

1970

Mit der richtigen Mischung aus jung und alt wurde im Spieljahr 1969/70 die erste Mannschaft überlegen Meister der C-Klasse. Hier zeigten sich der Erfolge aus der gezielten des Vereins. In Verbindung mit dem Training durch Gerhard Wehrle und Freddy Kiefer.

Jahrelang wurde im Verein der Wunsch nach dem Ausbau der Platzanlage geäußert. Der 1. Vorsitzende Albert Dilger, sowie Bürgermeister H. Schlachter, hatten in mehreren Gesprächen und Vorsprachen bei allen möglichen Stellen die Voraussetzung für diesen Ausbau geschaffen. Zur neuen Spielrunde 1971/72 hatte der Platz dann die normal Größe von 105x70m aufzuweisen. Im gleichen Atemzug wurde die Platzbeleuchtung ausgebaut und vervollständigt. In einem weiteren Bauabschnitt wurde dann der Anbau an das bestehende Clubhaus mit Umkleiden und neuen Duschräumen abgeschlossen. Auch hier war, wie immer in Vereinsarbeit viel Eigenleistung gefordert.

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